über einige Ausflugs-Spots quer durchs Land...

unsere Reise quer durch Albanien führte uns an vielen schönen und auch besonderen Orten vorbei. Hier gab es soviel zu sehen, das es wieder nicht möglich ist auf alle Highlights näher einzugehen. Vier davon stelle ich euch heute trotzdem mal vor. In diesem Artikel erfahrt Ihr etwas über unseren Besuch in einem alten traditionellen Haus, über heiße Quellen, über die Stadt der 1000 Fenster und das geheimnisvolle "Blue Eye"...

Gjirokastra die Stadt der 1000 Stufen

Landschaftlich wunderschön gelegen zwischen den hohen Berghängen der Mali i Gjere und der Mali i Lunxherise ist Gjirokastra eine Stadt die buchstäblich in die Hänge gebaut wurde. Sie wird auch die steinerne Stadt genannt, hier sind nicht nur die unzähligen 3 bis 5 stöckigen Wehrturmhäuser aus Stein, sondern sogar auch noch die Dächer mit flachen Steinplatten gedeckt. Dunkle hölzerne Balkone verzieren oft die teilweise weiß getünchten Gebäude die im traditionellen albanischem Baustil alle zwischen 1800 und 1830 errichtet wurden. Das alles verleiht Gjirokastra einen ganz besonderen Charme... 2005 gab es einen Platz auf der Liste bei UNESCO sogar dafür...

Bild 1 -  historischer Ortskern, zu sehen ist ein Teil der Kreuzung der fünf gepflasterten Gassen, Bild 2 - Xhamia e Pazarit die Bazar-Moschee, Bild 3 -  kleine Geschäfte und auch viele Restaurants findet man in der schönen Altstadt

Da waren Sie wieder, diese verlockenden braunen Hinweisschilder die eine Sehenswürdigkeit so beharrlich anpriesen. Kurzerhand folgten wir dem Wegweiser mit der Aufschrift Skenduli House... Dort angekommen empfing uns der überaus nette und ältere Herr des Hauses, Nasip Skenduli der uns dann einlud sein Haus zu betreten. 

Das Skenduli-Haus das einst eine Großfamilie beherbergte

Das Haus war einfach riesig groß und hatte 12 Zimmer, 6 Bäder, 4 Hamam,  64 Fenster und sage und schreibe 44 Türen wie er uns stolz berichtete. Geheimtüren in Schränken die in angrenzende Zimmer führten und Galerien von denen man ungesehen seine Gäste sogar beobachten konnte, es gab fast nichts was es hier nicht gab... mächtig stolz war er auf seine 9 Kamine, die diesem Herrenhaus im Winter ordentlich einheizen würden... Das Skenduli Haus war noch ganz im ursprünglichen osmanischen Stil eingerichtet... Ein Häkeldeckchen hier, ein geknüpft Teppich dort und zahlreiche weitere Wohnaccessoire die im ganzen Haus zu sehen waren...

so wohnte man vor 200 Jahren in einem Herrschaftshaus in Albanien

Die heißen Quellen von Benja

Die heißen Quellen von Benja sind allemal einen Besuch wert. Wenn man in einem der unzähligen 25° Grad warmen Becken liegt, kann man sich nicht nur wunderbar entspannen... Es gibt sogar gleich mehrere Highlights dort, die ein Bad im schwefelhaltigen Wasser zu einem ganz besonderen Erlebnis machen. Der Blick auf eine der schönsten Steinbrücken aus der osmanischen Zeit gehört sicherlich dazu und macht das Badevergnügen zu einem unvergesslichen Trip. Das i-Tüpfelchen ist aber die grandiose Kulisse des 2.200 m hohen Nemeckes Gebirges und der Lengarica Schlucht... Auf alle Fälle sollte man einen Ausflug zu den Quellen einplanen, wenn man in Albanien ist... Im Winter ist es bestimmt besonders schön, wenn Schnee liegt und die Quellen heiß vor sich hin dampfen und fast keine Touristen vor Ort sind... Garantierter Badespaß der Extraklasse... Der Zutritt ist das ganze Jahr über möglich und der Eintritt ist sogar noch kostenlos !!! absolutes must do finden wir...

Berat die Stadt der 1000 Fenster

Berat ist eine der ältesten Städte Albaniens die idyllisch an der Engstelle des Osum-Flusses liegt. Ein ausgesprochen wichtiges Besucherhighlight das zwischen den Bergmassiven des 1200 m Shpirag und des 2420 m hohem Tomorr liegt. Die Häuser mit ihrer typischen Balkanarchitektur liegen eng aneinander gereiht im Hang und sind ein äußerst reizvoller Anblick, der jedes Jahr zehntausende Menschen in seinen Bann zieht. 1961 wurde Berat durch Enver Hoxha zur Museumsstadt erklärt und 2005 von UNESCO dann zum Weltkulturerbe.

Die Stadt mit ihrem heutigem Erscheinungsbild entstand 1851 nachdem ein Erdbeben die vorherige Ansiedlung fast komplett zerstörte... Berat mit seinen prächtigen fensterreichen Herrenhäusern und Villen, der osmanischen Bogenbrücke und seinen drei Altstadtteilen ist ein lohnenswerte Ausflug im Herzen Albaniens...

"Blue Eye" Syri i Kalter im Gebirge Mali i Gjere

Dieses mysteriöse "Blaue Auge"  wollten wir uns natürlich auf gar keinem Fall entgehen lassen... Wann hat man eigentlich mal Gelegenheit so ein Phänomen zu sehen? Wahrscheinlich eher selten schätze ich mal... Das Blue Eye ist eine Karstquelle von mindestens 50 Meter Tiefe und gehört zu einem Flusssystem mit insgesamt 18 Quellen... Syri i Kalter liegt inmitten eines ursprünglichen Mischwaldes und das glasklare Wasser sprudelt mit einer konstanten Temperatur von 12° Grad aus der Tiefe empor. Mit 6.000 Liter die Sekunde ist sie sogar die wasserreichste Quelle des ganzen Landes.

Von der Aussichtsplattform oberhalb der Quelle hat man einen wahnsinnig schönen Blick direkt auf das Blue Eye und den Bachverlauf. Manche sagen es wäre als ob man in ein blaues Auge schaut, eine Iris die in unzähligen blau, türkis und grün Tönen glitzert und leuchtet. Die Pupille wird durch das kontinuierliche sprudeln erzeugt. Im Bach sind die Steine mit einem Moos in einem knalligen fast neongrün überzogen...  Ein mystischer Ort den wir wahnsinnig gerne nur für uns gehabt hätten... Übrigens: es sind sogar zwei Blue Eye die man dort bestaunen kann...

soooo das wars dann erstmal wieder für heute, bleibt uns gesund und bis bald...

Das nächste mal gibt es wieder einen Rückblick aus unserem Alltagsleben...

Grüße Manuela & Friedi 

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