In dieser Episode geht es um Athen und unsere Reise durch Griechenland. Ganze 44 Tage lang blieben wir in diesem Balkanland "hängen" und Blue "rockte" souverän fast 4.250 km die unsere Tachonadel zum Schluss anzeigte. Völlig egal wo die Reise uns auch diesmal wieder überall hingeführt hatte... Blue ist und bleibt unser treuer Begleiter...
Am 24. September 2021 passierten wir den Grenzposten Niki von Nordmazedonien zu Griechenland und unser neues Abenteuer in Land Nr. 10 nahm dann seinen Lauf für uns...
im Voras-Gebirge...
unser Trip begann hoch oben im Norden von Griechenland... Dort war die Landschaft leicht hügelig und ausschließlich geprägt durch Obstplantagen, Obstplantagen und noch mehr Obstplantagen... Pfirsiche und Äpfel im Überfluss, ohne Ende soweit das Auge reicht... Hier spürte uns dann auch der Streuner "Peach" auf der uns so fürchterlich Leid tat weil er so schrecklich dünn war und kein Rudel hatte... Von diesem Augenblick an beschloss ich nun immer genügend Hundefutter an Bord zu haben... sicher ist sicher und eine gute Vorbereitung ist ja schließlich auch die halbe Miete...
überall wie auch schon in den Obstplantagen wurden diese Felder auch künstlich bewässert. Da fragt man sich gezwungenermaßen wie das eigentlich funktioniert wenn für 1kg Baumwolle bis zu 11.000 Liter Wasser nötig sind und ein T-Shirt in Discountern und Billigläden schon für unter 5 € über den Tisch "geht"... Ein absoluter Wahnsinn wenn man etwas länger darüber nachdenkt...
Aus Thessaloniki verschwanden wir dann wieder schneller als wir dort angekommen waren, heilfroh dieser Stadt mit den unglaublichen Menschenmassen entkommen zu sein. Keine Sehenswürdigkeit ohne hunderte von Besuchern die Schlange standen... eindeutig "to much" für unseren Geschmack... Adioz Thessaloniki, schade das du so "überrannt" warst, aber was solls...
Dann fuhren wir nach Kavala, verabschiedeten uns dann von Mr. Blue für vier lange Tage... Unser Mobilhome wurde notgedrungen wegen dringenden Wartungs- u. Reparaturarbeiten getauscht. Als Entschädigung gab es aber dafür den Luxus einer belebten schönen Kleinstadt, einem gemütlichem Apartment und einem tollen Blick auf den Jachthafen gratis noch obendrauf... Eine tolle Zeit war das, der Hafen, die schönen Boote und das pulsierende Leben das uns plötzlich umgab...
Die Reise ging weiter nach Zentralgriechenland und wir wollten unbedingt den Olymp sehen, den Sitz der griechischen Götter... Ein Ort voller Geschichten und Mythologie...
Aber zuvor machten wir zuallererst einmal einen Abstecher zum Aksiou Delta, das bedeutendste Feuchtbiotop Griechenlands und sogar ganz Europas. Im Delta kamen wir dann den riesigen Pelikanen ganz nah und mit unserem Fernglas beobachtetenwir mehrere Flamingokolonien die weit draußen auf den Sandbänken im Delta eine Rast eingelegt hatten... Eine unglaublich schöne Natur und ein wahres Vogelparadies ist dieses Delta...
Den Olymp hatten wir glaube ich 2 oder 3 Tage immer im Blickfeld, auch abends, mit Blickkontakt sogar beim Schlafen gehen... Das Wetter war mittlerweile echt Scheiße und wir beschlossen uns den Stürmen und der Schlechtwetterfront nicht auszusetzen... Wir fuhren dann weiter ohne dem Olymp einen persönlichen Besuch abzustatten...
weiter ging es zum Pindos-Gebirge genauer gesagt zu den Meteora Klosteranlagen, die auf diesen recht bizarr wirkenden Felsformationen thronen... Meteora war einfach unglaublich und atemberaubend schön... Die Landschaft vom Pindos-Gebirge war eine der schönsten in ganz Griechenland für uns gewesen... Aber hier gab es auch das schlimmste Tief unserer bisherigen Reise, wir ließen den Streuner "Rock" zurück der einfach alles immer "richtig" gemacht hatte und eigentlich auch ganz gut zu uns zwei "gepasst" hätte... "Rock" bekam das restliche Hundefutter das wir noch hatten und danach hörten wir auf welches zu kaufen und fütterten auch keine Streuner mehr, wir konnten es einfach nicht mehr...
Wir fuhren weiter gen Süden, wir wollten zum Orakel von Delphi das ich unbedingt sehen wollte... Delphi war dann ein Reinfall, ohne Covid-Test gab es keinen Einlass für mich... Also blieben wir draußen und fuhren einfach weiter...
Wir fuhren immer weiter nach Süden, dem wärmeren Wetter entgegen, zur Halbinsel Peloponnes dem südlichsten Punkt vom Festland...
Dort kamen wir dann eher zufällig an Olympia vorbei und dort gab es zu unserer Freude dann keine Einlassprobleme, also schauten wir uns frohgelaunt Olympia an... Stundenlang durchstreifen wir diese alte olympische Stätte und waren "hin und weg" und richtig begeistert davon...
Auf Peloponnes gab es ein eindeutig wärmeres Klima und wir blieben dort einfach eine ganze Zeit lang und reisten umher... Heute hier und morgen dort, wie es uns wieder gefiel...
Wir durchfuhren das Parnon, das Taygetos und das Kyllini Gebirge, die uns mit ihrer wilden Idylle ein lächeln ins Gesicht zauberten...
Die Reise ging bis runter zum südlichsten Punkt zum Kap Tenaro und unterwegs bestaunen wir die typischen burgähnlichen Steinhäusern mit Ihren viereckigen Türmen dieser Region... und das fanden wir eindeutig mehr als nice...
Zwei LostPlaces statteten wir auch einen Besuch ab, dem Luxushotel und einer verlassenen Bungalowanlage die ebenfalls komplett geplündert war...
Wir erkundeten eine prähistorische Höhle und gingen bis Anfang November sogar noch im Meer baden... Peloponnes ein Ort zum überwintern, nicht für uns aber für zahlreiche andere Reisenden... Zeit für neues und unsere Zelte hier langsam abzubauen...
Auf zur Hauptstadt, auf nach Athen... Auf Athen freuten wir uns richtig, eine Hauptstadt des Landes zu besuchen ist irgendwie schon etwas ganz besonderes finden wir... Nun sind wir dort, freuen uns die Akropolis erreicht zu haben und sind unfassbar glücklich hier zu sein... Aber das verrückte war das nicht die Akropolis uns am besten gefallen hat, sondern der Blick von der Akropolis runter auf Athen...
Die Akropolis (das pic vom Startblog) liegt auf einer Anhöhe und egal von welchem Punkt von dort oben, Athen liegt einem immer zu Füßen, 360°... Athen liegt in einer Ebene und schmiegt und windet sich entlang von drei Gebirgszügen, allesamt mehr als 1000ter... trotz klarem Wetter schien es dort irgendwo ganz weit hinten zu "verschmelzen", man sah kein Ende von dieser riesigen Stadt ... Die vierte Seite öffnet sich zum Meer hin... Dieser Anblick war echt der Hammer finde ich und die weite Reise einfach wert...
Nach Athen fuhren wir dann rüber bis zur Westküste, von dort ging es dann im gemächlichen Tempo hoch bis nach Igoumenitsa.
Unsere letzte Nacht in Griechenland verbrachten wir natürlich standesgemäß wieder am Strand...
ein Strand der besonderen Art war das gewesen... Meerbälle oder auch Seebälle genannt säumten meterhoch diesen Strandabschnitt... Um was es sich da tatsächlich handelte mussten wir erst einmal via Google klären... echt krasse Nummer diese Teile... Sie entstehen durch Seegras das durch die Wellenbewegungen diese kugelförmigen Gebilde erzeugen und währenddessen "lustig" unseren Zivilisationsmüll das Mikroplastik aufnehmen... Nach Stürmen findet man sie dann weltweit an allen Stränden sogar...
Am 06. November nachts gegen 3 Uhr fuhren wir mit Blue dann in den riesigen Bauch einer Fähre, die uns drei dann in einer 10 stündigen Überfahrt über das Mittelmeer in Süditalien wieder "ausspucken" würde...
Und nun folgt unser ganz persönliches Feedback über unsere Reise durch Griechenland und zwar wie wir es empfunden und auch erlebt haben...
Essen und Trinken... wir kosteten griechischen Wein der uns wirklich gut schmeckte, haben uns kiloweise die leckersten Oliven unseres Lebens reingezogen... und hatten auch richtig oft Schafskäse im Gepäck mit dem wir uns gnadenlos vollstopften...
Die Landschaften fanden wir oft richtig schön und manchmal sogar auch sehr einzigartig und besonders... Für unseren Geschmack waren allerdings diese endlosen und recht monotonen Olivenhaine durch die wir manchmal tagelang fuhren einfach to much... Es fehlte uns öfters mal an mehr Abwechslung so landschaftstechnisch für's Auge eben... Was uns auch sehr gut gefallen hat sind die Strände Griechenlands, von denen es wahnsinnig schöne auch gibt... Ein Daumen hoch dafür...
Ein riesiges Problem fanden wir war die Umweltverschmutzung... An jedem Strand und in jedem Kaff stehen große Container und trotzdem fliegt der Müll fast überall herum... An den schönsten Stränden, in Naturreservaten, einfach überall Hausmüll und jede Menge Bauschutt... Am meisten hat uns irritiert das sogar oft der Müll im eigenen Vorgarten rumgeflogen ist und wenn der sauber war lag oft der ganze Dreck auf dem Bürgersteig davor rum... In "besseren" Wohngegenden war es aber in der Regel nicht der Fall mit dieser sinnlosen Zumüllung und Sammelleidenschaft... Wir wissen um die Krise die Griechenland 2010 heimgesucht hatte, aber ist das ein Grund für soviel Desinteresse an einer halbwegs sauberen Umwelt und einem schönem Zuhause... traurige Bilanz: Platz 1 während unserer bisherigen Reise...
Über die Menschen... ebenfalls Platz 1 direkt nach den Nordmazedoniern... Oft hatten wir das Gefühl nicht willkommen zu sein als Gast in Ihrem Land... In Supermärkten wunderten wir uns z.B. über das oftmals sehr unfreundliche Personal das irgendwie auf garnix wohl Bock hatte... Wenn wir wo auch immer jemanden grüßten kam fast nie ein Feedback, nach ein paar Tagen gab ich dann einfach nur resigniert auf und "schenkte" mir das mit Grüßen und freundlich sein, interessierte eh keinen... Was Friedi schnell auffiel war der Kleidungsstil speziell von den Frauen, wenn eine mal keine Jogginghosen trug als wäre sie gerade aus dem Bett oder vom Sofa gefallen war das echt ne kleine Sensation... Wir überlegten ernsthaft ob jetzt evtl. ein neuer Modetrend ausgebrochen wäre oder Todesstrafe auf Röcke oder Kleidertragen ausgerufen wurde...
Griechenland mussten wir nicht immer "verstehen"... Aber die uns dafür eben auch nicht...
Trotz alledem war es eine schöne und auch interessante Zeit für uns zwei gewesen... Wir haben tolle Sachen erlebt und auch gesehen...
Aber genug ist genug... Der Grieche würde höchstwahrscheinlich jetzt seine geladene Wumme rausholen, zielen und gnadenlos seiner Lieblingsbeschäftigung nachgehen... Feuer frei !!!
hahaha und bitte erst aufhören wenn das böse Verkehrsschild richtig tot ist ;-)
Jeder empfindet Menschen und ein Land auf eine andere Art und Weise, aber das heißt ja nicht das es einem nicht trotzdem dort gut gefallen kann... Etwas zu verurteilen das nicht im Einklang zu sich selbst steht ist auch nicht der richtige Weg... Reisen bedeutet mehr finde ich, offen sein für alles das da kommen mag, egal ob positiv oder negativ...
sooooo genug aus dem Nähkästchen geplaudert für heute...
Bis bald, zu einer anderen Zeit aus einem anderen Land...
Grüße Manuela & Friedi
Fragen, Lob, Kritik oder vielleicht Wünsche für zukünftige Blog-Artikel die euch interessieren würden? Immer her damit !!!
don't forget... Wir freuen uns auf euer Feedback..
Travel-Experience (Sonntag, 16 Januar 2022 16:15)
@Carola... ja das mit der Baumwolle ist echt krass, erinnerte mich an die Erdbeerfelder in Spanien mit dem hohen Wasserverbrauch... Erdbeeren im Winter brauch kein Mensch, genauso wenig wie z.B. auch billig T-Shirts die nach 2 x waschen nur noch als Putzlappen taugen... Blue bekommt en Jahresupdate, Registerkarte mal schauen... Bleibt gesund und Grüße auch an Dad von uns...
Carola (Freitag, 14 Januar 2022 23:38)
Reputation
Was haltet Ihr von Wiedergutmachung Blue in Form von eigenen Register?
Fahrzeugdaten, Umbaumassnahmen vor Reisestart, gefahrene KM + Benzinkosten Blues Highlight pro Land, Reparaturen und Instandhaltung, Versicherung
♡ Grüsse von Statistikjunkie ;-)
Carola (Freitag, 14 Januar 2022 23:18)
Abschlussbericht
Treuer Wegbegleiter in Reha!? Bissel mehr Aufmerksamkeit hätte er im Bericht doch verdient.
Ressourcenverschwendung, Unmenschliche Arbeitsbedingungen fürs "modisch Hip und Dabei sein" Costa Fastgarnix ... km lange Kleiderberge weit weg in der Wüste in Chile .. ich kann es nicht verstehn und es macht mich traurig ... In Europa werden in Hella, Spain und Bulgarien Baumwolle angebaut. Davon sind es alleine 80 % in Griechenland auf einer Fläche so gross wie Luxemburg. Weltweit steht Greece somit auf Platz 10. Fakten, die mir vor Eurer Reise nicht bewusst waren.
Morgens 3 h starten und 13 h Welcome Italia .. wir wünschen Euch eine riesige Portion Gastfreundschaft mit kulinarischen leckeren Überraschungen und unvergesslichen Erlebnissen oder kurz und knapp nee geile Zeit.
Ciao