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das Po-Delta, im Einklang von Mensch u. Natur

wir lieben die Natur und im riesigen verzweigten Po-Delta wurden wir wieder "eins" im Einklang der Stille, der Weite, den Tieren und den Launen des Wetters... Unseren Rhythmus passten wir an wie noch nie zuvor... Ganze 10 Tage blieben wir und es war eine neue und auch ganz andere Erfahrung für uns...

In diesen 10 Tagen war es meistens so das wir morgens so gegen 6 Uhr im dichten Nebel aufstanden und am späten Nachmittag gegen 16.00 Uhr uns wieder unter unsere warmen Decken kuschelten, da wurde es wieder dunkel, und echt ungemütlich und kalt und meistens war es immer noch nebelig...

 

In diesen Tagen war die Sonne mit ihren warmen Strahlen mehr als rar und wenn sie es doch schaffte durch die dicke Nebelsuppe hindurch zu brechen heizte sie Blue auf über 20° Grad auf, ansonsten herrschten meistens Temperaturen die eigentlich immer nur 1 stellig waren... Nachts ging es oft richtig runter sogar in den Minusbereich... Eine "harte" Zeit, aber auch eine verdammt schöne die wir im Po-Delta verbrachten...

morgens im Regionalpark Emilia-Romagna

 

Das Po-Delta ist in zwei große Regionalparks unterteilt, den Emilia-Romagna und den Regionalpark Venetien. Das Naturschutzgebiet gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe und ist das zweitgrößte Feuchtgebiet Europas mit rund 660 km²,  nur das Donau-Delta mit unglaublichen 5.800 km²  bietet noch mehr Lebensräume für die verschiedensten Pflanzen- u. Tierarten.

das verzweigte Marschland (Schwemmland)

 

Das Delta ist ein wunderschönes Naturparadies, durchzogen von unzähligen Flüssen, Kanälen und flachen Lagunen, ein Labyrinth aus Wasserwegen und dichtem Schilfdickicht und auch Wäldern...


Die verschiedenen Feuchtgebiete im Delta sind besonders vielfältig und reichen von Süsswasser, über Brackwasser bis hin zu Salzwasser Biotopen. Selbst die sandigen Dünenlandschaften hat das Po-Delta erfolgreich erobert. Dort wo der Fluss auf das Meer trifft, sich vermischt und Teil der Adria wird...

 

im Delta hatten wir auch endlich einmal die Gelegenheit den scheuen Flamingos etwas näher zu kommen... Flamingo Kolonien sahen wir ja öfters, die im niedrigen Brackwasser dort herum staksten um Algen, Würmer und kleine Krebstiere aus dem schlammigen Schlick zu picken... Meistens jedoch waren sie so weit entfernt das wir ihr prächtiges rosafarbenes Federkleid nur durch unser Fernglas bewundern konnten... Aber Geduld zahlt sich glücklicher Weise auch manchmal aus und eines Morgens nach dem aufstehen hörten wir wieder eine Kolonie und zwar ganz in der Nähe von uns... Ich stieg schnell aus, lief ein paar Meter die Böschung hoch und da standen sie dann im dichten Nebel, nur einen Steinschlag entfernt... Mittlerweile wusste ich ja wie schreckhaft die Flamingos waren und so hob ich langsam die Hand und winkte Friedi freudestrahlend zu und deutete an das er langsam zu mir kommen sollte... Das war ein schnattern, ein "machen" und ein "tun", unverwechselbar die Geräuschkulisse, tiefe Trompetentöne und gackernde Laute ähnlich von Wildgänsen... So nah waren wir ihnen noch nie gekommen und es war einfach nur wunderschön diese Tiere die unweit von uns in Ufernähe im dichten Nebel standen in der freien Natur zu beobachten...  Ein wirklich super schönes Erlebnis für uns zwei, das garantiert lange in Erinnerung bleiben wird :-) Am schönsten fand ich den "Abflug" als die Flamingos in anderen Farben als nur in rosa zu beobachten waren... dann zeigten sie ihre ganze Pracht in schwarz, weiß und pink...

 

die traditionelle Fischerei im Delta

sahen wir wahnsinnig oft: die tief hängenden großen Fischernetze

 

wir freuen uns immer wieder wenn sich uns die Gelegenheit bietet auch etwas über die traditionelle Lebensweise der Menschen zu erfahren. Hier im Delta waren wir "goldrichtig", kleine Fischerdörfer die sich schon seit je her dem Muschel- u. Aalfang verschrieben haben und früher sogar ein richtig wichtiger Teil der Lebensgrundlage der Deltabewohner darstellte.

 

Übersehen konnte man die riesigen Netze die an den Stelzenhütten herabhingen eigentlich nicht. Wo einer dieser Pfahlbauten aus dem Wasser ragte gab es eigentlich immer so eine schöne kleine Ansammlung dieser leicht bizarr wirkenden Gebäude, mit ihren recht großen leicht überdimensional wirkenden Netzen...

 

Wir waren mittlerweile wieder einige Stunden im Delta unterwegs, es war wieder nebelig und das schönste daran: wenn man sich umdrehte war man "verschluckt" vom Nebel... Keine 50 Meter war die Sicht, ein schmaler Pfad, rechts und links vom Brackwasser umgeben erzeugte die Illusion sich in einer surrealen, nicht existierenden Welt zu bewegen... Der Nebel der alles zu verschlucken schien... 

 

Eigentlich dachten wir das wir garantiert nicht in den "Genuss" kommen würden diese Netzkonstruktionen in Betrieb zu erleben... Aber wir sollten uns täuschen... Plötzlich hörten wir wie ein schweres Netz ins Wasser gelassen wurde, mehrere Männer die das Netz, das an kranartigen beweglichen Balken hing, immer wieder herabließen um es kurz darauf wieder aus dem Wasser zu hieven um nachzuschauen ob sich zufällig Fische darin verfangen hatten... Ein echt mühselig "Geschäft" das definitiv nicht lohnenswert ist und heute erst recht nicht mehr sonderlich effektiv ist...

 

Das ist wohl auch der Grund warum diese Fischerhütten wohl fast nur noch als Wochenendhäuser genutzt werden... Aber mal ganz ehrlich: wir zwei hätten uns "von" und "zu" geschrieben wenn wir nur 2 - 3 Nächte in solch einer schönen und vor allem traditionellen Fischerhütte hätten verbringen dürfen... Mittendrin in diesem unglaublich schönen Delta das der Fluss Po hier erschaffen hat...

Bilancioni nennt man diese urigen traditionellen Fischerhütten

 

sooooo... genug vom Po-Delta und auch genug fast den Arsch hier abgefroren... hoffe euch hat der "kleine" Ausflug etwas gefallen ins "Delta del Po"...

 

see you soon...

 

Grüße Manuela & Friedi 


don't forget... Wir freuen uns auf euer Feedback...

Kommentare: 4 (Diskussion geschlossen)
  • #4

    Travel-Experience (Freitag, 18 Februar 2022 10:02)

    @Inge... Ja das stimmt mit dem anpassen, macht aber auch Spaß sich der ein oder anderen "Herausforderung" zu stellen, vor allem dem Wetter... Man lernt dann ganz schnell mal wieder zu "schätzen" was es heisst eine warme Bude und auch fließend warmes Wasser zu haben bei solchen Temperaturen... ganz liebe Grüße an Dich & Matthias

  • #3

    Travel-Experience (Freitag, 18 Februar 2022 09:56)

    @Carola... gute Frage mit den Klamotten und der Bettwäsche... also klamm sind die Klamotten nicht und T-Shirts und so ein dünnes Zeug trocknet sogar relativ gut nach der Wäsche bei dem Wetter... Friedi hat ne neue Winterjacke bekommen die regenabweisend ist, da es die alte nicht ist und das "dicke" Ding niemals wieder trocknen würde wenn es durchweicht ist... Bettzeug ist trocken, nur unsere oberste ganz flauschige Wolldecke zieht unseren warmen Atem an wenn wir sie bis über den Kopf ziehen und dann gefriert der auch mal gerne daran... Aber das ist dann auch wieder ratz fatz wieder trocken (machen ja während der Fahrt auch immer die Heizung dann an)... :-)
    Grüße bis bald

  • #2

    Inge (Donnerstag, 17 Februar 2022 05:44)

    Bin immer wieder neu überrascht was ihr alles erlebt,so viele Erinnerung muss man erst mal verarbeiten...Ihr passt euch echt immer den Gegebenheiten an echt toll.Es gibt nur wenige die ihre Träume so Leben .Dafür meinen vollen Respekt. Ganz liebe Grüße auch von Matthias.

  • #1

    Carola (Mittwoch, 16 Februar 2022 20:30)

    Einstellig
    Freue mich sehr für Euch für das Erlebte... Geduld / Zeit hat sich wieder ausgezahlt.. Einstellig im Blue da friert ja nicht nur der Arsch... für die Vorräte zwar nicht schlecht ... wie das das denn mit Klamm sein von Klamotten und Bettwäsche ?
    LG mit Sturmmeldung für die Nacht ....


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