die Qual der Wahl...

also an dem Spruch: wer die Wahl hat, hat die Qual ist ja schon was dran finde ich... Wir hatten die Qual der Wahl wo wir wohl am allerbesten "überwintern" werden... Echt krass mit welchem "Luxusproblem" wir uns da gerade auseinander setzen müssen...

zur Auswahl stand der warme Süden, evtl. Spanien oder Portugal überlegten wir... Aber was ist wenn es dort einen Kälteeinbruch gibt, was ja hin und wieder auch mal vorkommt? Über Airbnb wurden kurzerhand Unterkünfte gecheckt Preis / Leistung und so ein Kram. Binnen Minuten wurden wir dann aber auf den Teppich der Tatsachen katapultiert und kurzerhand der Süden als Winterquartier von unserer imaginären Wunschliste wieder runter gestrichen... Extrem hohe Kosten für eine Übernachtung in mehr oder weniger "lausigen" Buden war da echt keine vernünftige Überlegung noch wert. Das einzigste was ich mir noch überlegte war welche Medikamente die wohl damals in der Notaufnahme bekommen hatten das man solche Mondpreise ausrief...

Dann beschlossen wir uns mal kurzerhand solidarisch mit euch zeigen, wenn Ihr in Alemania im Winter bibbert, dann hüpfen wir nicht gutgelaunt mit kurzen Hosen und Shirt lachend an einem Strand herum und grinsen noch dämlich in unsere Kameras rein...

Unsere nächste Wahl fiel deswegen dann auf Ungarn oder Rumänien wo es garantiert nicht warm sondern kalt sein wird... Aber in Rumänien ist wie auch in Albanien wild campen erlaubt und dann eine Unterkunft bezahlen nur weil Minusgrade herrschen? Auch ne reichlich dämliche Idee finden wir... Wenn Rumänien dann bitte schön irgendwo frei in der Natur stehen...

Ungarn kurz gecheckt und bestanden!!! Also auf nach Ungarn, Attacke... Über Slovenia ging es dann rüber nach Ungarn und rein in die Weihnachtsfeiertage, ab in den Schnee und in eine warme Bude in einem Nest das sich Görgeteg nannte... Unsere Gastgeber so zwei Altrocker waren echt nett und luden uns sogar zur xmas-Party ein, die Sie mit irgendwelchen Kumpels und deren Frauen zelebrierten... Wir fanden es echt ganz "nett" und plünderten kurzerhand die Biervorräte vom Kühlschrank was aber wohl auch keinen störte oder sonderlich interessierte ;-) Danke Bea & Hans fürs Grillgut, die Bräu und die nette Unterhaltung noch...

Ganze 14 Tage blieben wir dort hängen und drehten uns und natürlich auch mal Blue ordentlich von links auf rechts...

Kleinere Ausflüge mal so für "zwischendurch" unternahmen wir auch mal hin und wieder... Der Vidra Park der nur ein paar Kilometer weiter weg von unserer "Base" war lockte uns mit einer Otter-Fütterung und mit einem angrenzendem Naturschutzgebiet das richtig einladend für einen ausgedehnten langen Winterspaziergang war... Irgendwie kann man ja echt blöder seine Zeit "vertrödeln" finden wir...

ein Vogelbeobachtungsposten im Schilfdickicht

Auch einen Abstecher nach Pecs das gerade einmal 90 km entfernt war stand auf unserem Programm... Pecs ist die Kulturhauptstadt des Landes und wir waren wahnsinnig gespannt welche verschiedenen Sehenswürdigkeiten uns dort alles erwarten würde...

Ein gemütlicher Bummel durch die Straßen der Altstadt lohnt sich alle mal... Die sehr schön restaurierten Bauwerke sind ein bunter Mix aus  unterschiedlichsten Epochen und Baustilen. Ein Denkmalgeschütztes Schmuckstück reiht sich an das nächste, Jugendstil, Neobarock und natürlich auch aus der osmanischen Zeit gibt es zu entdecken... Auf "Schritt und Tritt" gibt es echt überall interessantes zu sehen...

die große Synagoge von 1869 orientiert sich stilistisch an der Romantik

das Komitehaus von 1898 das geprägt ist durch diverse Baustile

der Szechenyiplatz, links das Rathaus mit seinem neobarocken Glockenturm, mittig die barocke Pestsäule und rechts das Komitehaus 

auch ganz "nett" die Post von 1901, Gotisch & Renaissance Einschläge und ordentlich Jugendstil vereinen sich hier

ein riesiger hölzerner Adventskranz vor einer Kirche und einem anderen historischen Gebäude

Was auch einen großen Teil des Charms dieser liebevoll restaurierten Stadt ausmacht, sind zweifelsohne die Gebäude aus der türkischen Zeit der 150ig jährigen Besetzung...

die Moschee Gazi Khassim das Wahrzeichen von Pecs... Halbmond und christliches Kreuz sind vereint... geht doch, und "weh" tut es bestimmt auch nicht...

Die neu gestaltete Flaniermeile Kiraly, mit Ihren schönen Straßencafés, tollen Boutiquen und kleinen Läden ist ebenfalls ein Besuchermagnet und "rundet" einen Tag in Pecs echt ab... Ganz gemütlich auf einer der vielen einladenden Terrasse eines Cafés z.B. ein Stück Kuchen, einen Snack oder nur eine Tasse Kaffee genießen, entspannen und den Tag Revue passieren lassen...

Natürlich gibt es noch unzählige weitere tolle Highlights hier zu sehen, aber das würde echt jeden "Rahmen" hier wieder "sprengen"...

Deswegen bleibt mir nur noch eins zu sagen, von uns für euch, aus dieser tollen Kulturhauptstadt:

Vom Süden Ungarn ging es dann kurz nach Neujahr Richtung Westen zum Plattensee... Vier Wochen Balaton extrem hieß das dann für uns ;-)

In diesen vier Wochen wechselten wir insgesamt 4 x das Apartment und zum Schluss hatten wir es geschafft den Plattensee 1 x zu umrunden...

Schilfdickicht im "Winterschlaf" war oft allgegenwärtig...

Fakt ist: die vier Wochen die wir am Balaton verbrachten waren eine wirklich echt extreme und harte Zeit für uns... Da bleibt echt nur zu hoffen das wenigstens Ihr halbwegs gut durch den Winter gekommen seit...

Ungarn kann... war wohl eine gute Wahl fürs Winterquartier ;-)

Aber jetzt mal Spaß bei Seite, wir hatten natürlich nicht 4 Wochen durchgehend das Glück ein Wellnessparadies mit Jacuzzi mit Blick auf den Balaton zu erhaschen, der dann auch noch in unserer deutschen Hand war, da hier echt nix los war zu dieser Jahreszeit... 

Balaton im Januar war echt ne Nummer sag ich euch, tolle Apartments für 25 - 30 € sind da echt keine Seltenheit. Aber was Ihr nicht erwarten dürft: das Ihr oft andere Touristen oder sogar Einheimische seht... Wer Party will muss zur Hochsaison kommen, eindeutig... 

Der Plattensee ist irgendwie schon so ziemlich rein touristisch also was die Infrastruktur betrifft... Viele Geschäfte außerhalb der Touristensaison geschlossen, ebenso Restaurants und viele kleinere Orte sind tatsächlich menschenleer... Ganz viele Häuser u. Wohnungen sind fast nur während der Saison bewohnt, wer die Einsamkeit mag für den ist diese Jahreszeit genau richtig wie es aussieht... Dieses Phänomen war uns auch schon in Italien begegnet, wo wir oft in "leergefegten" Ferienanlagen am Meer ab und an unser Camp aufgeschlagen hatten...

nix los, nur unsere Spuren im Neuschnee...

Der Balaton ist ja das Meer der Ungarn und irgendwie hatten wir uns -so mal unter uns gesagt- das ganz anders vorgestellt... 

Solche natürlichen Uferabschnitte OHNE Stege oder Promenaden gibt es leider nicht mehr so oft... 

Mit diesen Strandbädern war das auch so eine Sache irgendwie... Strandbad ohne Strand völligst normal hier... Riesige große Steine die die Uferregion säumten, dann Stege damit man überhaupt ins Wasser kam... Denn Sinn dahinter verstanden wir nicht so wirklich... Vielleicht waren ja die natürlichen Uferabschnitte extrem schlammig und deswegen, i don't know...

Für Groß & Klein war das Programm ganz ordentlich in den sogenannten Strandbädern... Spielplätze, Wasserrutschen, diverse Stände mit allerlei Köstlichkeiten und und und... Der Balaton wird ja oft auch von Familien besucht, für Kleinkinder finde ich persönlich es nicht so schön, da es garantiert nicht so entspannt ist für die Eltern wegen den großen Felsbrocken und den Stegen und man schon ganz schön aufpassen muss das der Spaß nicht ganz schnell aus dem Ruder deswegen läuft...

Strandbäder sind im Winter offen und sogar kostenlos, fanden wir irgendwie nice...

In Siofok der Partyhochburg der Jugend da schauten wir natürlich auch mal vorbei und blieben eine Woche... Und das beste: hier gab es "Überlebende", hier gab es tatsächlich Menschen die dort dauerhaft lebten... Klar hatte die "Khaosan Road" vom Balaton zu und die Jugend ließ nicht den Bär steppen, aber es war trotzdem interessant zu sehen was die jungen Leutz sich hier normalerweise so "geben"... 

Folgendermaßen: Jede Strandbar hat einen "Strand" mit den riesigen Steinen und den Stegen, na ihr wisst schon... Gnadenlos wird wohl für jede einzelne Bar Eintritt abkassiert, also Strandbarhopping ist da bestimmt nicht so angesagt... Aber was mich am meisten interessierte: wieviel Notärzte sind da ständig vor Ort wenn die total weggeballerten versehentlich vom Steg fallen und das Wasser noch nicht tief genug ist? Irgendwie crazy mit dem Balaton finden wir...

Welche Ausflüge wir dort so unternommen haben, das erzähl ich euch paar Blogs später dann in der Zusammenfassung von Ungarn...

Das hatten wir auch: wunderschöne Eisgebilde im Uferbereich... echt Schweinekalt, brrrrrr :-) ... zum Glück haben wir ne warme Bude, hahaha

sooooo... genug erstmal aus Ungarn... Die Tage gibt es mehr, ich geb jetzt mal "Gas"...

see you soon...

Grüße Manuela & Friedi