die Thermalquellen von Sarturnia

die Natur kann unglaublich schöne Oasen erschaffen und "Cascate del Mulino" finden wir gehört eindeutig dazu. Ein Paradies erschaffen durch die Urkraft eines Vulkanes, durch Schwefel und Wasser...

wir liegen entspannt im dampfenden Wasser in einem der unzähligen natürlichen Sinterbecken von Saturnia... Hinter uns hören wir das rauschen der Wasserfälle die sich an der malerischen alten Mühle herabstürzen... Wir sind umgeben von üppigen Gräsern, Sträuchern und Bäumen in einer Landschaft die schöner nicht hätte sein können... Wellness pur für Körper & Seele in diesem atemberaubenden Naturwunder...

über mehrere Kaskaden plätschert und sprudelt das türkisblaue 37° warme Wasser die einzelnen Pools hinab... verschiedene Mineralien haben über Jahrtausende eine dicke grünliche Kruste an den Rändern der Kalksteinbecken hinterlassen... Der aufsteigende schwefelhaltige Dampf liegt in der kühlen Dezemberluft und erschafft eine wirklich magische Atmosphäre an diesem mehr als außergewöhnlichen Ort...

Natürlich wurde ich neugierig und mein Interesse war geweckt mehr über "Cascate del Mulino" zu erfahren, ohne Frage... 

Diese wunderschönen Naturthermen entstehen am 40 km entfernten und längst erloschenen Vulkan Monte Amiata...

Gut gelaunt ging es dann am nächsten Morgen durch die herbstliche Toskana, immer das Ziel vor den Augen: der 1.738 m hohe Berg Amiata... 

denn wenn es an den Hängen des Vulkanes regnet beginnt der immer wiederkehrende Kreislauf und die Reise nach Saturnia beginnt...

Tief im inneren des Vulkanes in ca. 200 m Tiefe wird das versickerte Regenwasser erhitzt und setzt ganz nebenbei Schwefel und unzählige kostbare Mineralien noch frei...

Dann beginnt die unglaubliche unterirdische Reise, die ganze 40 Jahre andauern wird... Erst dann wird das hochmineralische Wasser in dem kleinen 600 Seelendorf Saturnia wieder das Tageslicht  erblicken... Knapp 40 Kilometer und 40 Jahre später...

Mit 500 Liter pro sec. und 37,5° Grad sprudelt es als heiße Quelle in die Thermalbecken der Terme di Saturnia, einem renommierten 5* Spa Resort...

Danach geht es oberirdisch dann 2 km vom Luxusresort quer über Wiesen und kleine Bäche weiter, bis es dann seinen spektakulären Höhepunkt erreicht: die "Cascate del Mulino", die "Wasserfälle der Mühle"... 

100% naturbelassen und für jedermann frei zugänglich, 365 Tage rund um die Uhr und das noch kostenlos... Ein unglaubliches Geschenk der Natur und ein wirklich schönes Naturwunder dieser Erde, eine Einladung zum reinhüpfen und relaxen...

Aber zurück zum Monte Amiata und dem Weg zum Gipfel... Klar war uns vorher bewusst das wir wahrscheins die letzten Meter zu Fuß bewältigen mussten, aber soweit kam es leider erst gar nicht...

5 Kilometer vorm Ziel das maps mal wieder anzeigte wurde es mal wieder so richtig schön Scheiße... Vorher ging es berghoch,  dann mal wieder bergab und irgendwann auch runter von der befestigten Straße... Ja klar, es kam auch der Moment wo wir sagten: hoffentlich kommt uns jetzt kein anderes Fahrzeug entgegen, ist echt verdammt eng hier... Ja genau, wir fuhren trotzdem einfach immer weiter, immer schön bergab, wortwörtlich über Stock und Stein...

Irgendwann kam wieder einer dieser "Lieblingsmomente" von uns, Friedi hielt an, ich stieg aus und lief einen Teil der abschüssigen und unübersichtlichen Strecke erstmal zu Fuß ab... Als ich wieder in Sichtweite kam schüttelte ich nur mit dem Kopf und das bedeutet dann definitiv nichts gutes... Extrem tiefe Schlaglöcher und die ach so sehr verhassten Steinbrocken auf dem Weg die wir so gar nicht leiden können...

Ein Wendemanöver war eindeutig unmöglich wir waren einfach zu "lang" für diesen schmalen Weg... Also ging es im Rückwärtsgang den steilen Abstieg wieder hoch... Ich weiß nur noch das ich wusste das nach ein paar hundert Metern eine Kurve war mit einer kleinen Ausweichbucht... Ich lief wieder den steilen Hang hoch, kickte und warf alle Steine die mindestens faustgroß waren den Hang runter damit Friedi nicht drüberschrubbte und der Auspuff noch einem Kollateralschaden erlag und per Handzeichen zeigte ich an wo fiese Schlaglöcher warteten... Ja mittlerweile waren wir ja ein echt eingespieltes Team, Friedi konzentriert sich aufs Fahren und ich auf's navigieren und die Umgebung und ihre Besonderheiten und wenn es mir besonders langweilig war übte ich mich in der Kunst Hindernisse von der Straße zu räumen...

Irgendwann hatten wir dann tatsächlich auch die besagte Kurve erreicht, die Erleichterung war riesig und nun konnten wir problemlos die Operation "wenden in 100 Zügen" ja in Angriff nehmen... Nachdem wir auch diese Hürde erfolgreich gemeistert hatten flogen unsere Hände zum verdienten "Highfive" erstmal gen Himmel... 

Im Vorwärtsgang fuhren wir dann noch die restlichen 2 - 3 Kilometer zurück zu einem Hochplateau wo wir unser Camp aufschlagen wollten bevor es dunkel wurde... Wir zwei bemitleideten uns dann ne Runde lang das wir kein "Feierabendtrostbier" nach diesem turbulenten Tag an Bord hatten... Aber shit happens, wir hatten dafür nen verdammt geilen View ins Tal runter mit einem wahnsinnig schönen Sonnenuntergang über die Toskana...

Der restliche Abend und die Nacht verlief dann relativ "harmonisch" irgendwie, wir ließen uns und auch Mr. Blue noch vom Sturm der über uns hinwegfegte ne Runde mal so richtig ordentlich durchrütteln... 

Nachdem wir morgens dann noch erfolgreich den ersten Schneeflocken und dem leichten Schneetreiben entkommen waren und wir irgendwann wieder glückliche Handy Empfangsbesitzer waren, stellten wir fest das zum wiederholten Mal wieder irgend so ein Witzbold in maps einen Point gesetzt hatte wo es aber keine Sehenswürdigkeit gab und es schon 5 x nicht zum Gipfel des Monte Amiata ging...

sooooo... genug von unserem Abstecher nach Saturnia und ins Gebirge...

immer schön auf dem Weg "bleiben" und bis demnächst hier...

Grüße Manuela & Friedi 

don't forget... Wir freuen uns auf euer Feedback...