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Rubjerg Knude Fyr - mehr als nur ein Leuchtturm

Rubjerg Knude Fyr ist für die Dänen nicht nur ein alter Leuchtturm, er ist bedeutend mehr, er ist eine Legende... Er ist der Wächter Nordjütlands, an einer der spektakulärsten Küsten Europas die durch Wind und Wellen schon vor langer Zeit geformt wurden.

Wenn der Leuchtturm aus seinem Leben erzählen könnte hätte er uns bestimmt so einiges zu berichten. 


Von seiner Errichtung im Jahre 1899 und dem stetigen Kampf mit der rauen Natur an der Steilküste Lønstrup Klint mit seiner Wanderdüne von der aus er weit über das Meer in die Ferne hinwegschaut.


Von Schiffen die er mit seinem Feuer durch dunkle Nächte und die stürmische See sicher leitete. Auch über unzählige Matrosen denen sein Licht wie das am Ende eines Tunnels erschien, verheißungsvoll nach all den langen Monaten voller Entbehrungen auf dem offenen Meer...


Auch über unzählige Liebende die sich auf seiner Plattform das erste Mal vielleicht geküsst haben und sich danach ewige Treue geschworen haben.


Ja dieses altes Gemäuer hätte bestimmt viele Geschichten, einige Anekdoten und auch dunkle Geheimnisse preis zu geben.


Aber jetzt erzähle ich euch erst einmal seine spannende Geschichte...

Baubeginn war 1899 für den 23 m hohen Leuchtturm und seine vier Nebengebäude, ganze 200 m  von der Abbruchkante entfernt  schien es ein echt sicherer Standort zu sein. Aber es kam dann ganz anders...


Die Düne war zu dieser Zeit gerade einmal schlappe 2 - 3 m hoch. Um 1910 fing es dann an: der Wind blies stettig große Mengen Sand von der Steilküste herauf. Der feine Sand verschüttete den Brunnen und machte zu guter letzt auch noch den Küchengarten vom Leuchtturmwärter unfruchtbar. Dutzende Fuhren Sand wurden weggekarrt aber die Düne wuchs einfach immer weiter...


Dann versuchte man Herr über die Sandverwehungen zu werden indem man Pflanzen einsetzte. Das hatte aber nur zur Folge das die Düne noch mehr anwuchs, da der Sand sich über die Bepflanzung noch zusätzlich legte. 


In den 1950er Jahren mussten dann sogar riesige Mengen Sand an den Gebäuden weggegraben werden um sie vor Verschüttung zu bewahren. Aber die Düne wanderte vom Wind getrieben immer weiter und erreichte schließlich eine Höhe von etwa 50 m und nun war der Leuchtturm vom Meer aus nicht mehr zu sehen. Sein Schicksal schien besiegelt...

Am 01. August 1968 schickte Rubjerg Knude zum letzten Mal seinen langen weißen Lichtstrahl und anschließend zwei kurze Blitze weit über das Meer hinaus, ganze 42 km war es sichtbar und danach erlosch sein Feuer... Der Betrieb wurde für immer eingestellt...


Anfang 1990 wurde das gesamte Gebiet von der dänischen Regierung unter Naturschutz gestellt und der Sand durfte nun frei wandern.


Zwischen 1994 und 2003 wurden dann allmählich von den vier Nebengebäuden die Dächer abgenommen. Zu groß war die Einsturzgefahr durch die enormen Mengen Sand die mittlerweile darauf lasteten und die Gefahr das Menschen verschüttet werden könnten...


Die Gebäude wurden im Laufe der Jahre komplett mit Sand bedeckt und teilweise wieder durch heftige Stürme freigegeben. Was heute davon übrig ist, ist nur noch ein einziges Trümmerfeld...

2012 hatte die Wanderdüne den Leuchtturm dann vollständig passiert. Aber die Zeit "spielte" trotzdem weiter gegen Rubjerg Knude... Der Küstenabbruch von rund 2 m im Jahr wäre dem alten Leuchtturm fast zum Verhängnis geworden. Abermillionen Tonnen Sand und Ton die jährlich fortgetragen wurden und es passiert immer noch, jeden einzelnen Tag...  Wie das ausgesehen hätte? Er wäre -genauso wie vor ihm auch schon hunderte von Wehrmachtsbunker- in die Tiefe gestürzt, ganze 60 m den Abgrund der Steilküste hinunter... 


2019 wurde daraufhin der 700 Tonnen schwere Koloss mit gigantischen Hydraulikpressen in die Luft gehievt. Auf Schienen ging es dann im Schneckentempo 70 m ins Landesinnere wo er auch heute noch steht. Wäre dies nicht geschehen wäre er irgendwann zwischen 2021 u. 2023 die Steilküste hinabgestürzt. ausradiert für immer...


Dänemark hätte nicht nur einen Leuchtturm verloren sondern eine der wichtigsten Landmarken auf ihrem Festland...


Was der alte Leuchtturm noch alles in Zukunft erleben wird das wissen wohl nur die Götter...


Aber zurück in die Gegenwart: wir freuten uns riesig das wir diesem schönen alten Leuchtturm mit seiner wirklich tollen und auch etwas aussergewöhnlichen Geschichte einen Besuch abstatten durften.


Aber nicht nur das, auch die Wanderdüne die mittlerweile eine Höhe von 70 m hat und somit zu den Giganten von Europa zählt war ein absolutes Highlight für uns zwei...


Und wir hatten echt verdammtes Glück das gerade ein heftiger Sandsturm dort tobte... Heilige Scheiße hatten wir zwei einen heiden Spaß diesem Spektakel beizuwohnen... Sich gegen den Wind zu stemmen, die Wanderdüne zu erklimmen und immer das Ziel vor den Augen: der alte Leuchtturm Rubjerg Knude... das war eindeutig Superlative pur und sowas von genial sag ich euch... Drauf geschissen auf den ganzen Sand den wir dann tagelang in Mr. Blue lustig spazieren fuhren, hahaha...


and now: viel Spaß beim Film...


sooooo das war es dann mal wieder für heute, Grüße von Rubjerg Knude...

 

see you soon

 

Grüße Manuela & Friedi

Kommentare: 2
  • #2

    Travel-Experience (Donnerstag, 29 September 2022 16:26)

    @Carola... nö das mit Sandschlittenfahren war nicht... Dort gibt es wohl auch Treibsand, kein Plan ob das dann überhaupt funzt... Grüße zurück an euch alle...

  • #1

    Carola (Mittwoch, 28 September 2022 18:51)

    Naturgewalten
    Wow was ist eine Geschichte .... und ihr bei Sandsturm auf Sightseen mega stark kostenloses Peeling incl. .... Sandschlittenfahren mit Tüte war wohl aufgrund hohem Einsackfaktor nicht möglich ... wäre nochmal Heidenspass gewesen ...
    Viele Grüsse von den 3 GR


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