Trekking in der arktischen Natur

hier in dieser ungezähmten Wildnis unternahmen wir unzählige und unglaublich schöne Trekkingtouren und spürten den "Spirit of Nature" wie noch nie zuvor auf unserer Reise die uns nun schon quer durch halb Europa geführt hatte...

Wir saugten die Eindrücke dieser atemberaubenden arktischen Natur auf als ob es kein Morgen "danach" mehr geben würde. Wir wurden irgendwie süchtig nach noch mehr Natur, Eindrücken die für immer bleiben sollten und nach noch mehr Herausforderungen für uns zwei...  Fast täglich suchten wir uns Trails, schauten das wir mindestens 10 km umherwanderten und ständig neues sahen. Waren die Trails zu kurz, dann liefen wir auch mal 2 - 3 verschiedene am Tag. 

Wir waren wirklich süchtig danach, manchmal nur so aus Spaß unternahmen wir schon früh morgens den ersten Hike, nur um in luftiger Höhe bei einer grandiosen Aussicht unsere prall gefüllten Brotdosen leer zu futtern und dabei noch heißen Schwarztee mit Limette zu trinken und uns zu überlegen wo es zur nächsten Trekkingtour nun eigentlich hingehen könnte...

kurz vorm Gipfel des Oarjemus Stubba mit Blick auf das riesige Moor von Muttos

im Westen erblicken wir die alpinen teils vergletscherten Gipfel des Skanden-Gebirges und des Akka-Massivs das man auch die "Königin Lapplands" nennt. Eine Baumlose Fjälltundra, die in dieser Höhenstufe flächenmäßig den größten Teil des Parks ausmacht dominiert unser Sichtfeld. Unterhalb erblicken wir lichte Fjällbirkenwälder, die dann in Fichten- und Kiefernwälder übergehen. Wir sehen die Gebirgsseen des Flusses Stora Luleälven dessen Uferzonen von Moosen, Flechten, Gräsern, Zwergsträuchern und Heidekräutern geprägt sind... Heute wollen wir zum Stora Sjöfallet oder Stuor Muorkke wie der Wasserfall von den Samen genannt wird...

Muttos wie die Samen dieses Land nennen ist das Land der uralten und urwüchsigen dunklen Wälder und der weiten Mooren die groß wie Meere wirken. Hier gibt es stolze Wasserfälle, tiefe Schluchten, steile Anhöhen und Baumgreise die Menschen vieler Generationen vorbeiwandern sahen.  Die Wälder bestehen hauptsächlich aus Waldkiefern und einigen Zwergbirken. Hier leben Bären, Luchse, Baummarder, Wiesel und Elche. Im Winter ziehen die Gebirgsrentierzüchter mit ihren Renen hierher und im Sommer leben die Tiere der Waldsamen in diesem Gebiet um zu weiden. Im Park findet man auch noch alte "árran" (Feuerstellen) und Fallgruben der einstigen Bewohner. Wir folgten hier den Spuren des Rens...

dort wo es in den Sommermonaten niemals dunkel wird und im Winter einer der besten Orte ist um das Nordlicht zu bestaunen. Mächtige Berge umrahmen das wunderschöne Abisko-Tal das von Inlandeismassen geformt wurde. Fjellbirken, Zwerg-Birken und blühende Almwiesen mit Gebirgspflanzen wie der Lappland-Alpenrose oder wilde Orchideen gibt es zu erkunden. Der Fluss Abiskojåkka verläuft durch den Park um irgendwann zwischen Felsen aus Hartschiefer und Dolomitkalk in die steile Abiskojåkka-Schlucht hinabzustürzen. Auch die heilige Stätte Båddosdievvá befindet sich hier, dort wo die Samen früher ihren Göttern Opfer brachten. Zu den großen Säugetieren gehören Elche, Rene, Polarfüchse, Vielfraße und Luchse. Zu den kleineren zählen Eichhörnchen, Hermeline & Berglemminge. Wir machten uns auf den Weg um unter anderem alpine Pflanzen zu bestimmen...

Wir sind wieder einmal zurück im Stora Sjöfallet Nationalpark im Herzen des Laponia Welterbes mit seiner abwechslungsreichen Natur die eingerichtet wurde um den Wasserfall und seine Quellseen zu schützen. Mächtige Bergrücken prägen die Landschaft mit ihrer atemberaubender Aussicht von den Gipfeln auf tiefe langgestreckte Täler und von Felsbrocken übersäten Hochebenen. Je nach Jahreszeit sieht man auch Rentierherden die über das Weideland ziehen und Schneehasen, Nordluchse, Vielfraße und Berglemminge haben hier auch ein Zuhause gefunden. Wir wandern heute über das Geröll der letzten Eiszeit und entlang an Moorseen...

übersetzt heißt das Naturreservat: Bergurwald am Perlenfluss. Der Name rührt daher das hier bis 1914 Perlmuscheln gefischt wurden. Der Muschelfang wurde eingestellt um die Perlmuscheln zu schützen und das Reservat wurde gegründet. Es ist ein einmaliges Waldökosystem das aus insgesamt vier kleineren Reservaten besteht. Die Fichtenwälder erstrecken sich über unwegsames teils steiles Berggelände und Weg Markierungen sucht man hier vergebens. Hier und da gibt es noch Zeugnisse samischer Berglandnutzung die bis Mitte des 19. Jahrhunderts hier lebten und von Bergkühen, Ziegen, Fischfang und der Jagd lebten. Auch Stätten samischer Vorgeschichte, wie Fanggruben,  Reste von Wohnplätzen und Kotas, Feuerstellen und Opferplätzen liegen verstreut in dieser Gegend. Es ist das Revier von Steinadler , Jagdfalke, Vielfraß, Luchs und dem Otter. Sie zählt auch zu den Bärenreichsten des Landes, aber Rene und Elche trifft man bedeutend öfters in dieser Region. Wir machten uns hier auf den Weg um ins Hochmoor zu gelangen und um den Wasserfall Brudslöjan der auch Brautschleier genannt wird zu sehen...

sooooo ich hoffe euch hat der kleine Ausflug in die wilde und raue Wildnis Laponias auch etwas gefallen, das Land der Samis...

see you soon

Grüße Manuela & Friedi